Furttalstrasse

Wettbewerb Wohnsiedlung in Zürich-Affoltern 2007/08, 2.Preis

Furttalstrasse

Städtebau
Unsere Bebauung unternimmt den Versuch in dem heterogenen Umfeld eine eigenständige Figur zu bilden, die sich gleichzeitig auch mit den benachbarten Räumen und Bauten verschränkt. Durch die Gebäudestellung ergibt sich ein fliessender Aussenraum, der sich mal weitet, mal verengt, Übergänge bildet und die charakteristische Durchlässigkeit des Quartiers aufnimmt. So weicht zum Beispiel das Gebäude zur Stadt hin leicht aus der Strassenflucht zurück, reagiert auf den anstossenden städtischen Raum und leitet über in den intimeren Siedlungsraum. Vielfälltige Sichtachsen und Ausblicke eröffnen sich dem Fussgänger und Bewohner.

Eine Abfolge von Plätzen unterschiedlichster Grösse und Lage strukturiert den Siedlungsraum, setzt Schwerpunkte und soll eine grosse Nutzungsvielfallt für die Bewohner und das genossenschaftliche Leben bieten.

Wohnungstypologien
Um den Gedanken der Gartenstadt zu unterstützen und eine grosse Vielfallt an Wohnungen anbieten zu können, werden in den Gartengeschossen Duplexwohnungen vorgeschlagen. 30% aller Wohnungen erhalten dadurch einen eigenen Garten. Darüber liegen die Stockwerke mit Geschosswohnungen in unterschiedlichster Grösse (Planungsflexibilität, respektive Schaltbarkeit der Zimmer).

Auf der Nordseite der Zeilenbauten liegt im Erdgeschoss jeweils eine Nutzungsschicht mit Erschliessung, Velo- und Kinderwagenräumen. Auf der Südseite, der Gartenseite, liegen die Duplexwohnungen, die je nach Lage, mal den Wohnraum im Gartengeschoss, mal, auch aus Gründen des gesetzlichen Lärmschutzes, im Obergeschoss haben. Durch das Herausschieben eines Zimmers aus dem Gebäudekörper erhalten diese Wohnungen im Wohngeschoss eine Terrasse und gleichzeitig wird der Grundriss mit dem Gartenraum verzahnt. Die Idee des Reihenhauses wird verdeutlicht. Die Möglichkeit des Zuganges auf beiden Geschossen erhöht die Nutzungsmöglichkeiten dieser Wohnungen.

Aussenraum
Der Aussenraum bietet Orte unterschiedlicher Nutzungen, Atmosphären und Bezüge. Die Anordnung des Wegesystems erreicht neben effizienter Erschliessung der Adressen eine Markierung dieser Aufenthaltsräume und ihre Verwebung.
Die Vegetation unterstützt die gestalterische Gesamtidee. Grossbäume bilden das räumliche Gerüst für eine vielfältige, gartenstadt-inspirierte Auswahl blühender Sträucher und Hecken. Vier Zeilen von Blauglockenbäumen akzentuieren die gemeinschaftlichen Flächen, Chinesische Birnen fassen die Furttalstrasse.

Sequenz von Gemeinschaftsräumen:
Den Auftakt der Siedlung aus Richtung Furttalstrasse, Wehntalerstrasse, und Tram-/ Bushaltestelle bildet ein baumbeschützter erhobener Bereich, der sich als Treffpunkt und Vorplatz der Atelier- und Gewerberäume anbietet.
Ein Platz im Zentrum, zugleich Durchgangsraum und Aufenthaltsort, verbindet Wohnhäuser, Stadt, Sondernutzungen und Gemeinschaftsraum. Eine aufgeklappte Sitz-kante unter malerischen, mehrstämmigen Trompetenbäumen bildet darin einen intimen Ruhepunkt aus. Ein bodenbündiges Wasserelement belebt den Platz und lässt gleichzeitig Raum für grössere Anlässe.
Die Haupterschliessung wird zur internen Spielstrasse. Eine Erweiterung des Weges am Westrand der Siedlung dient als Kleinkinderspielplatz mit Fallschutz; ein infor-meller Bereich am Südrand zum Grillieren und als Spielplatz für ältere Kinder.

Privatgärten:
Die Eingangsbereiche- und Wege auf der Nordseite der W-O liegenden Zeilen werden durch lineare, fassadenparallele Schnitthecken betont. Hierzu kontrastierend sind die Schnitthecken auf der Südseite als Gärten trennende Elemente quer zu den Häusern angeordnet.
Die Gärten schliessen im Süden mit einer weichen Kante von 1.5-5m hohen und breiten Sträuchern verschiedener Blüten-, Laubfarbe und Wuchsform.