Steinhalden-/Scheideggstrasse
Steinhalden-/Scheideggstrasse, Zürich-Enge
Studienauftrag auf Einladung 2024
Auftraggeberin: Marti Gesamtleitungen / Swiss Life Asset Management
94 Wohnungen, Tiefgarage
Umgebungsgestaltung: asp Landschaftsarchitekten, Zürich

Der Perimeter besteht aus zwei städtebaulich verschiedenen Situationen: Die Scheideggstrasse führt in erhöhter Lage entlang des Rieterparks durch das Quartier. Während hangseitig der mächtige Baumkörper des Parks eine geschlossene Front bildet, sind die Bauten auf der Talseite als Kette von Einzelbauten angeordnet, so dass durch die Zwischenräume immer wieder Ausblicke über die tiefer liegende Bebauung in Richtung Üetliberg entstehen. Die Steinhaldenstrasse wird in unserem Abschnitt ab der Gablerstrasse auf der Westseite durch eine homogene, aber gestaffelte und verspielte dichte geschlossene Bebauung gefasst, um schliesslich auf einem urbanen Plätzchen am Haus „zum Brunnen“ zu enden. Das städtebauliche Ensemble wurde auf unserer Parzelle nicht weitergeführt, sondern fand ihr Gegenüber in der heutigen etwas banalenÜberbauung mit ihren Einzelbauten. Die Strasse wird beidseitig durch klassische städtische Elemente wie Trottoirs, Mäuerchen mit Zäunen und Hecken sowie speziell ausgebildeten Hauszugängen begleitet. Ein überbauter Durchgang bildet die Zufahrt zum westlichen Innenhof.
Auf dem Perimeter stossen zwei gegensätzliche städtebauliche Prinzipien aufeinander, die akzentuiert werden sollen, ohne ihren Zusammenhalt zu verlieren. An der Scheideggstrasse, in der durchgrünten Stadt des fliessenden Raumes, werden die bestehenden Gebäude durch An- und Aufbauten ergänzt. Die städtebauliche Disposition bleibt erhalten, wird aber verdichtet. Einzelbauten bilden weiterhin ein durchlässiges Gegenüber zum dichten Baumkörper des Rieterparks. Die Hauseingänge liegen direkt an der Strasse. Weil die Tiefgarage von der Steinhaldenstrasse erschlossen wird, beschränket sich die Infrastruktur für den Individualverkehr auf einige wenige Besucher- und Veloparkplätze.
An der Steinhaldenstrasse wird die vor über hundert Jahren begonnene Stadt der gefassten Räume weitergebaut. Sowohl der Strassen- wie auch der Hofraum sind Teil eines reizvollen, im Erdgeschoss durchlässigen Figur-Grund-Themas. Die Heimatstilzeile tritt in Dialog mit einem Vis-à-Vis, die städtebauliche Disposition wird gespiegelt. Hinter leicht erhöhten Vorgärten begrenzt der neue gestaffelte Gebäudekörper den Strassenraum auf der Ostseite. Die Rücksprünge reagieren einerseits auf den Strassenverlauf selber und anderseits auf die gegenüber liegende Bebauung. Dadurch entstehen Verengungen und Weitungen, die durch Bäume und die Hofzugänge akzentuiert werden. Die Zugänge zu den einzelnen Häuser erfolgt ebenfalls klassisch direkt von der Strasse. Die Abfahrt zur Tiefgarage liegt diskret am Anfang der Zeile und entlastet so die Strasse vom Autoverkehr. Über die beiden als deutlichen Übergang ausgestalteten Hofzugänge erreicht man den Innenhof, der wiederum hangseitig durch das bestehende Hofgebäude gefasst wird. Der Hof ist autofrei; die bestehenden Garagen werden zu Veloräumen, Ateliers und einem Gemeinschaftsraum umgenutzt, die zur Belebung des durchgrünten, parkartigen Raumes beitragen.








