Heidi-Abel-Weg

offener Wettbewerb 2023

Heidi-Abel-Weg

Gefragt war ein Projekt mit ökonomischen Alterswohnungen im aufstrebenden Quartier Leutschenbach im Kontext zahlreicher urbaner Grossformen.

Der Kerngedanke des Projekts ist ein sozialer. Der Bau von Kleinwohnungen im Allgemeinen und Alterswohnungen im Speziellen in einem Ensemble mit 110 Wohnungen verlangt nach grosser Sorgfalt bei der Ausgestaltung der gemeinsamen Räume, der Orte des Treffens und des Austausches, wobei dieser Austausch immer ungezwungen und ein Rückzug ins Private jederzeit möglich sein soll.

Im Projektvorschlag beginnt dies mit dem nach Hause kommen: Am Vorplatz, die sich an repräsentative Vorfahrten repräsentativer Häuser anlehnt, schliessen die zwei grosszügigen Eingangshallen direkt an. Die Gemeinschaftsräume und die alles umschliessende Halle ergänzen diesen öffentlichsten Teil der Anlage und bilden die Klammer für alle Bewohner und sind die Schnittstelle zu Besuchern. Dass das Erdgeschoss von privaten Nutzungen völlig freigehalten wird, unterstreicht das Gefühl, zusammen ein spezielles Haus zu bewohnen. Ausserdem können Nutzungskonflikte zwischen öffentlich und privat so gar nicht entstehen.

Auch auf den Wohngeschossen herrscht eine sehr grosse Klarheit zwischen dem Sozialen und der Privatsphäre: Der Laubengang ist einerseits eine effiziente Erschliessung, die mit dem Minimum an Treppenanlagen und Aufzügen. Anderseits ist er so etwas wie ein Trottoir, das sich vor jeder Wohnung möblieren und bespielen lässt. Durch die Tiefe des Laubengangs und die vertikalen Durchblicke entsteht Distanz. Wem das immer noch zu nah ist, zieht den Vorhang, oder zieht sich auf die private Ostseite der Wohnung zurück. Bei allen Wohnungen befinden sich die Mehrheit der Räume auf der privaten Parkseite; das Wohnzimmer selber ist zweiteilig mit einer privaten Hälfte und dazu gehörend dem Balkon.