Geistlich-Areal, Schlieren Baufeld B2.1

Studienauftrag 2014

Geistlich-Areal, Schlieren Baufeld B2.1

An der Brandstrasse präsentiert sich das Haus als ein über einem klassischen Betonsockel gestappelter Körper, der sich mit seinen Terrassen, Veranden und Balkone Richtung Park immer mehr mit der urbanen Natur verzahnt. Jede Fassade erhält durch Vor- und Rücksprünge eine eigene reliefartige Qualität – stärker gegen den Park und den Hof, subtiler gegen die Brandstrasse, wo die Fassade in flachem Winkel und durch zwei Reihen Alleebäume gefiltert wahrgenommen wird. Der helle Backstein zusammen mit dem Beton erinnert an die industrielle Geschichte des Ortes. Er verschafft dem massiven Haus aber auch eine menschliche Masstäblichkeit und eine wohltuende Handwerklichkeit.

Die Bewohner gelangen über eine einzige Adresse in Form eines monumentalen Zugangs, der zum zentralen Hof führt, zu ihren Wohnungen und Ateliers. Der Hof ist nicht nur Erschliessungszone sondern Visitenkarte, Brenn- und Treffpunkt sowie der ruhigere Gegenpart zum öffentlichen Rietpark. Er ist auf den ersten zwei Geschossen allseitig gefasst, ab dem zweiten Obergeschoss öffnet er sich gegen Süden und wirkt dadurch hell und offen.

Die Gewerberäume schaffen entlang der Brandstrasse und entlang dem östlichen Durchgang zum Rietpark eine urbane Öffentlichkeit. Je nach interner Organisation und Nutzung werden sie direkt von der Strasse oder aber aber auch über den Hof erschlossen – etwa als Büro-/Atelier-Ergänzungen zu den Wohnungen. Durch die grossen zusammenhängenden, auf einer Ebene liegenden, Räume sind alle möglichen Formen und Grössen von Gewerbe denkbar.

Der grossen Vielfalt an Wohnungstypologien gemeinsam ist ihr direkter Bezug über einen Balkon oder über eine Loggia zum Park und zur Sonne. Der grösste Teil der Wohnungen ist zweiseitig orientiert. Bei allen Wohnungen bildet ein Wohn-/Essraum mit Küche das Zentrum. In den Best-Ager-Wohnungen lässt sich der Wohnraum über eine Schiebetüre zu einer fliessenden Wohnlandschaft erweitern. Bei den Familienwohungen kann ein Zimmer über eine ansonsten abschliessbare Doppelflügeltür mit dem Wohnbereich verbunden werden und innerhalb der Wohnung ein zusätzlicher Querbezug geschaffen werden. Neben den Standardflats verfügt das Haus über rund zehn Prozent spezielle Wohnungen: Auf der Südseite des Hofs wechselt sich im ersten und zweiten Geschoss ein Hoftyp mit einem Maisonnettetyp ab. Im Erdgeschoss entlang des Parks werden Atelierwohnungen angeboten; sie werden vom öffentlichen Park durch eine Loggia getrennt; hofseitig sorgt eine sich gegen die Fassade verdichtende Bepflanzung über die nötige Privatheit.