Freihofstrasse 30-36 Zürich
Freihofstrasse 30-36 Zürich
Wettbewerb 2014
Ausloberin: Stiftung PWG, Zürich
Das Projekt ersetzt die Abbruchäuser durch einen einfachen viergeschossigen, 14m tiefen Gebäudekörper und schliesst so den Blockrand linear ab. Strassenseitig wird mit klassischen Elementen der urbanen Architektur gearbeitet: Klare Adressbildung; Gebäudegliederung in Sockel, Mittelteil und Attika; robuste Materialisierung mit Klinker und Putz. Die Ausbildung der Fenster und Veranden geben dem Haus trotz hoher Lärmbelastung ein lebendiges Gesicht.
Es wird auf eine für diesen Ort typische Gebäudestruktur gesetzt: Ein markanter Sockel enthält strassenseitig eine Eingangshalle, die die drei kompakten Treppenhäuser verbindet, die wiederum pro Geschoss je zwei Wohnungen als klassische Zweispänner erschliessen. Die Eingangshalle schafft nicht nur ein Bindeglied quer durch das Haus, sondern bildet auch eine einzige Adresse. Zusammen mit dem Vorgarten entsteht ein grosszügier Raum, der Bewohner und Besucher in Empfang nimmt.
Die Wohnungstypologie basiert einerseits auf bewährten Zweispännertypen aus der Gründerzeit, wird anderseits bedingt durch die Lärmsituation und dem Wunsch nach äusserst kompakten Wohnungen mit hoher Belegungsdichte weiterentwickelt. Grundsätzlich gibt es zwei Wohnungstypen:
Die Wohnungen der Obergeschosse werden über eine Wohnküche betreten. Aus lärmtechnischen Gründen wird dieser Zentralraum zusammen mit einem strassenseitigen Zimmer über eine Veranda belüftet. Der Zentralraum erschliesst sämtliche Schlaf- und Nebenräume und bildet über einen leicht diagonalen Bezug zusammen mit einem Balkonzimmer auf der Gartenseite den Wohnraum. Wahlweise kann das Balkonzimmer auch als abgeschlossenes Zimmer benutzt werden: als Arbeits-, Gäste-, Spiel-, WG-Zimmer etc. In diesem Fall reduziert sich der Wohn- oder Gemeinschaftsraum auf die Essküche mit südostorientierter Veranda. Diese Wohntypologie hat den Vorteil, dass sie ohne Korridore auskommt, eine hohe Belegungsdichte ermöglicht und für verschiedene Haushaltformen von der Familie bis zur WG geeignet ist.
Das Erdgeschoss ist strassenseitig sehr lärmexponiert, das Gartengeschoss ragt nur auf der Hofseite aus dem Boden. Deshalb werden die Wohnungen hier über die Eingangshalle beziehungsweise über einen Korridor erschlossen und orientieren sich einseitig auf den ruhigen Hof.